Vom ersten Applaus bis zur Chaoskiste – eine Reise zwischen Bühne, Plüsch und Neuanfang

Ich heiße Nico C. Dressel, Künstlername Nico vonne Küste.
Ich bin Puppenspieler, Radiomacher und seit fast 30 Jahren mit Herz und Humor auf, vor und manchmal auch unter der Bühne unterwegs.
1996 – Die ersten Schritte auf die Bühne
Meine Bühnenreise begann 1996 – damals noch als Nicole – im Homburger Frauenkabarett „Die Laufmasche“. Dort lernte ich meine spätere Weggefährtin Jutta Lindner kennen, heute bekannt als „Oma Frieda“ oder „Nachtschwester Lackmeier“. Gemeinsam gründeten wir das Duo JuNic (Jutta & Nicole), schrieben eigene Programme und tourten durch Kleinkunstbühnen – frech, pointiert, mit viel Herz.

Theater, Kabarett und der ganz normale Wahnsinn

2001 bekam ich im Resonanz Theater Saarbrücken zwei Rollen im Theaterstück „Mutterglück“ von Janosch – eine tragikomische Geschichte unter der Regie von Jürgen Wönne.
2002 folgte mein erstes Solokabarett: „Fränzis Wut“ – ein sexualpädagogisches Programm zwischen Aufklärung, Satire und einem Hauch Frivolität.
Nach der Geburt meines Sohnes legte ich eine kreative Pause ein – kehrte aber zurück, als das Leben mich mit dem deutschen Sozialsystem konfrontierte. Die Erlebnisse mit Ämtern, Formularen und Behörden waren so absurd, dass ich daraus mein nächstes Kabarettprogramm machte:
„Hartz4 aber herzlich“ – ein Solo-Programm, entstanden mit großartiger Unterstützung von Jutta Lindner, mit der ich gemeinsam die Texte schrieb. Die Premiere fand 2011 im Kultursalon Die Winzer in Saarbrücken statt.

Lesungen, Theater und ein Gefühl von Stillstand

Ich spielte weiter Theater, u. a. bei der Laienspielbühne Quierschied als Schwester Erbana im Schwank „Leg doch mal die Nonne um“. Daneben veranstaltete ich Lesungen – etwa Edgar Allan Poe an Halloween 2012, Wilhelm Busch 2013 oder Texte zum Weltfrauentag.
Doch irgendwann – 2014 – war ich ausgebrannt. Mein Sohn war älter, ich wollte zurück in ein „normales“ Leben. Ich dachte ernsthaft darüber nach, alles hinzuwerfen.
Der Cowboy, der mein Leben veränderte
Dann sah ich ihn zufällig online:
Ein kleiner Cowboy von Living Puppets – Plüschpistole, Kulleraugen, braune Stiefel.
Ich bestellte ihn – und drei Tage später war er da: Festus.
Eine Puppe. Ein neuer Bühnenpartner. Und: Ein Wendepunkt.

Wir traten bei Kleinkunstabenden, Matinées und Künstlertreffs auf – und ab 2016 regelmäßig in der Fernsehsendung „Lothars Musikantenschänke“. Festus wurde der Star. Ich der Mann daneben – und das mit Stolz.
2018 – Der ehrlichste Schritt meines Lebens

2018 ließ ich offiziell hinter mir, was mich nicht mehr spiegelte –
aus Nicole wurde Nico.
Ein Schritt, der Mut kostete – und alles veränderte.
Seither bin ich ich. Nicht mehr die Rolle – sondern der Mensch dahinter.

2020 – Bühne zu? Dann eben Radio!

Mit der Pandemie fiel alles weg. Keine Auftritte, keine Zuschauer. Aber ich hatte eine Idee:
Warum bringen wir die Bühne nicht ins Radio?
Gemeinsam mit DJ Festus startete ich 2020 beim damaligen Webradio Sternpower – als Duo NicovonneKüste & DJ Festus. Aus dem kleinen Pappcowboy war ein Radiostar geworden.
Und ich gab mir einen Künstlernamen: Nico vonne Küste.
Eine Hommage ans Meer – und mein Alias, den ich bis heute nur im Radio benutze.
Später wechselten wir zu chaoskiste.studio, wo wir bis heute senden.
Festus ist mittlerweile in den wohlverdienten Ruhestand gegangen –
und hat seinen Platz an seinen kleinen Bruder abgegeben: DJ Johnny.
Ein 30 cm großer, blonder Wirbelwind mit losem Mundwerk.
Zusammen moderieren wir jeden Samstag von 18 bis 20 Uhr den „Musikexpress“.
2022 – Ein Traum wird Wirklichkeit
Und dann kam der Sturm

2022 zog ich nach Heiligenhafen – ein Ort, der sich schnell wie Zuhause anfühlte.
Ich fand Arbeit, wollte neu anfangen. Doch der psychische Druck des letzten Jahres war hoch –
und wuchs über lange Zeit stetig.
Am 03. Mai 2025 bekam ich Panikattacken. Atemnot. Hyperventilation.
Nichts ging mehr.
In der Notaufnahme Oldenburg i. H. fand man körperlich nichts –
und überwies mich in die Ameos Psychiatrie Heiligenhafen.
5 Wochen stationär. 6 Wochen Tagesklinik.
Ich war am Boden.
Aber ich war nicht allein.
Diese Zeit hat mir geholfen, zur Ruhe zu kommen, Kraft zu sammeln
und mich wieder an das zu erinnern, was mir Halt gibt:
Die Bühne. Der Humor. Das Spiel mit der Puppe – und das Lächeln im Publikum.
Ein Plakat, ein Programm – und ein Auftritt, der alles veränderte

Ich war zwar am Boden, aber ich war nicht allein. Ich hatte Festus bei mir – und irgendwann kam der Wunsch aus der Gruppe:
„Mach doch mal was mit deiner Puppe. So richtig – mit Show!“
Ich ließ mich darauf ein.
Ich organisierte einen vollständigen Auftritt für die Mitpatient:innen:
Mit selbstgemaltem Plakat, festem Ablauf, mit allem, was dazugehört.
Und dann kam er – der Nachmittag, der alles veränderte.
Applaus. Lachen. Rührung. Stolz.
Ich spürte: Das bin ich. Das darf ich. Das will ich.

Heute
Heute bin ich wieder da.
Nicht wie früher – sondern freier, ehrlicher, ruhiger, aber stärker.
Ich spiele wieder. Ich sende wieder. Ich lebe wieder.
Mit Festus und DJ Johnny an meiner Seite.
Mit Tom, meinem Mann, an meiner Seite.
Mit meiner Geschichte – und der Bereitschaft, sie zu teilen.
Vielleicht hören wir uns samstags bei chaoskiste.studio –
oder sehen uns live auf einer Bühne ganz in eurer Nähe.
Lust auf Lachen, Bühne & Herz?
Ob für euer Event, eure Feier oder einen besonderen Anlass –
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oder meldet euch direkt unter 0179 6729067 (gern auch per WhatsApp).
Ich freu mich auf euch!